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Das Geld ist unser
Gott. Wir glauben an das Papiergeld oder Computergeld. Wir
glauben daran,
dass dieses Geld immer für uns verfügbar ist. Das hat
Konsequenzen
für unsere Ethik und unser Handeln. Es scheint keine Ethik
mehr zu
gelten. Denn jeder will nur noch so viel Geld wie möglich
besitzen.
Man will dieses Geld auch immer weiter vermehren. Der Zins
zwingt die Wirtschaft
dazu, immer weiter zu wachsen. Das führt zur Zerstörung des
Menschen
und der Natur. Alles ist dem Verwertungszwang unterworfen.
Die Geldreligion
oder der Glaube an die Marktwirtschaft wird auf alle
Kulturen und Länder
ausgedehnt. Die Priester des IWF und der Weltbank
missionieren die Schuldnerländer. Die Theologie der
Wirtschaftswissenschaften ist aber blind gegenüber dem
Glauben an das Geld. Sie glaubt, dass das Geld rational sei
und nur
ein Tauschmittel. Dabei ist es mehr als ein Tauschmittel,
nämlich auch
ein Wertaufbewahrungsmittel. Das Zinsennehmen blendet sie
vollkommen aus.
Dabei kennen alle großen Weltreligionen ein Zinsverbot. Der
Islam
befolgt es bis heute. Im Christentum galt es das ganze
Mittelalter. Das
Marktverhalten der Menschen ist nach Adam Smith von ihrem
Egoismus geprägt.
Der Mensch handelt demnach nicht altruistisch sondern zu
seinem eigenen Vorteil.
Der Egoismus ist aber in allen anderen Religionen verpönt
bzw. eine
Sünde. Unsere Gesellschaft scheint scheinbar säkular, doch wir glauben an den Geldgott und haben uns ihm ganz unterworfen. |
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buecherfinder bookbutler Buchpreis24 |
Literatur:
Heiko Kastner, Mythos Marktwirtschaft, Bochum,
SWI-Verlag, 2002 Georg Simmel, Philosophie des Geldes, Köln,
Parkland-Verlag, 2001, Reprint von 1920 |
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Ecosia.org | Links: Mit Geldreligion suchen Wikipedia.org auf Deutsch |
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Erstellt am 11.07.2004, Version vom 5.11.2017,
Johannes Fangmeyer, GNU-FDL |
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