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Das Euthyphron-Dilemma wurde von dem griechischen
Philosophen Platon entwickelt. Es fragt danach, ob die
Nächstenliebe gut sei, weil Gott sie gutheißt, oder heißt
Gott die Nächstenliebe gut, weil sie gut ist? Wer sagt, dass
die Nächstenliebe nur gut sei, weil Gott sie gutheißt, macht
das Urteil darüber, was gut und böse ist zu einer Willkür
Gottes. Wenn nun durch Zufall der Gott darauf gekommen wäre,
dass Nächstenliebe falsch ist, der kann sich nur dadurch
retten, dass er sagt, Gott hätte die Nächstenliebe nie für
falsch befunden, weil er ja gut sei, der verstrickt sich in
die Tautologie, dass Gott sagt, er sei gut. Das kann
schließlich jeder behaupten. Man kann sich auf die Macht
Gottes berufen, die die Nächstenliebe zu einer
befolgenswerten Sache macht. Aber Macht macht
die Sache noch nicht zu einer Guten. Auch Hitler besaß
Macht. Wer dahin sagt, dass Gott die Nächstenliebe
gutheißt, weil sie gut ist, der macht das Gute unabhängig
von Gott. Das, was die Nächstenliebe gut macht, muß
also in etwas anderem als der Billigung Gottes liegen. Man
könnte darauf kommen, dass die Nächstenliebe gut ist, weil
sie für die Menschen gut ist, damit aber wird das, was gut
und böse ist, völlig losgelöst von Gott. Das Euthyphron-Dilemma zeigt, dass wir ethische Fragen auch ohne Gott lösen können und müssen. |
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Literatur:
Edgar Dahl (Hrsg.), Die Lehre des Unheils -
Fundamentalkritik am Christentum, München, Goldmann, 1995
Luther Blissett, Das Euthyphron Dilemma - Göttlicher
Wille als Fundament der Moral?, München, Grin-Verlag,
E-Book, ohne Jahrgang |
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Ecosia.org | Links:
Suchen mit Euthyphron-Dilemma oder Euthyphron |
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Erstellt am 29.11.2001, Version vom 28.11.2017, Johannes
Fangmeyer, GNU-FDL |
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